Fehlbelastungen im Alltag: Heben und Tragen zu schwerer Lasten, dauernde Überkopfarbeiten, Tätigkeiten mit ständig gebeugtem Oberkörper oder häufigem Bücken und Bewegungsmangel. Hier helfen vorübergehende Schonung, rechtzeitige Korrektur der Haltung und des Bewegungsverhaltens sowie ausgleichende körperliche Aktivität.
Die Ursache für Rückenschmerzen kann auch in der Psyche liegen. Stress am Arbeitsplatz, Streit mit dem Partner oder andere Konflikte bis hin zum Gefühl der Hilflosigkeit können bewirken, dass sich im Körper Spannung aufbaut. Muskeln verkrampfen dann und üben Druck auf Nervenbahnen aus. Ein Teufelskreis aus Stress, Verspannung und Schmerzen kann entstehen. Bewegung lockert die Muskulatur. Positive Empfindungen wie Freude, Anerkennung und Genuss lassen uns denselben Schmerzreiz viel weniger schlimm erleben.
Körperliche Bewegung, orientiert an der individuellen Präferenz, steht im Vordergrund aller vorbeugenden Maßnahmen. Wichtig ist die Regelmäßigkeit der Bewegung. Betroffene mit überwiegend körperlich aktiver Tätigkeit am Arbeitsplatz sind zwar bereits in Bewegung, durch die Einseitigkeit ihrer Tätigkeiten aber häufig besonders gefährdet. Hier ist eine ausgleichende Aktivität empfehlenswert.
Auch chronische Rückenschmerzen, die länger als zwölf Wochen anhalten, lassen sich behandeln. Neben der Einnahme vom Arzt verordneter Medikamente helfen zum Beispiel Massagen, Behandlungen mit Wärme und Kälte, manuelle Therapien und Akupunktur, allerdings nur, wenn sie regelmäßig fortgeführt werden. Im akuten Stadium soll die medikamentöse Therapie die nichtmedikamentösen Maßnahmen unterstützen, damit der Betroffene frühzeitig seine üblichen Aktivitäten wieder aufnehmen kann. Schmerzen entstehen durch ein Ungleichgewicht von Belastung und Belastbarkeit.
Eine fehlende Belastung kann auch die Belastbarkeit weiter verschlechtern. Im Vordergrund einer möglichen Therapie steht die Aktivierung der Betroffenen. Dabei orientiert sich die Therapie an den Schmerzen und dem aktuellen Funktionsbedarf. Durch ein rückengerechtes Eigentraining wird die Belastbarkeit des Rückens verbessert und Schmerzen gelindert.
Die Auslöser des Hexenschusses reichen von abrupten Bewegungen in Verbindung mit einer chronischen Muskelschwäche, Fehlhaltungen oder Attacken durch Kälte und Feuchtigkeit bis hin zu Bandscheibenvorfällen und anderen Erkrankungen der Wirbelsäule. Bei einem akuten unspezifischen Hexenschuss ohne weitere Auffälligkeiten empfiehlt der Arzt wirkungsvolle Selbsthilfemaßnahmen. Oft genügt eine kurzfristige leichte Schonung – nicht ins Bett, sondern auf die Beine.
Spezifische Rückenschmerzen liegen bei Erkrankungen oder Verformungen der Wirbelsäule vor, bei bestimmten degenerativen oder entzündlichen Muskel- und Bindegewebskrankheiten oder anderen Erkrankungen des Bewegungsapparates. Nach Studien kann zum Beispiel bei weniger als zehn Prozent der Patienten mit Rückenschmerzen ein Bandscheibenvorfall mit Druck auf einen benachbarten Nerv festgestellt werden.
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