Potsdam (dpa/bb) – Alkohol in der Schwangerschaft ist aus Sicht der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen noch immer eine unterschätzte Gefahr. Viele Frauen und auch medizinische Fachkräfte hielten leider ein Gläschen ab und zu während der Schwangerschaft noch immer für unbedenklich, warnte Andrea Hardeling, Geschäftsführerin der Landesstelle.
Schätzungen zu Folge werden in Deutschland in jedem Jahr rund 10 000 Babys mit alkoholbedingten Schädigungen, einer Fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD), geboren. 2000 davon haben schwerwiegende geistige und körperliche Behinderungen. „Alkoholkonsum in der Schwangerschaft ist in Deutschland der häufigste Grund für nichtgenetische Behinderungen“, sagte sie.
Die seit 25 Jahren bestehende Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen lädt an diesem Dienstag zu einer Fachtagung ein, die sich mit den Herausforderungen einer modernen Suchtpolitik auseinandersetzt. Auch zukünftig würden ausreichende Angebote der Suchthilfe und Suchtprävention sowie funktionierende Netzwerke, beispielsweise mit Einrichtungen der Jugendhilfe und Hausärzten, benötigt, um Menschen frühzeitig erreichen zu können, sagte Hardeling.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
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