MONTREAL. Aufgrund von Studien etwa in USA und Europa mit nur geringen Patientenzahlen war bisher keine definitive Aussage zum Langzeitrisiko möglich, nach Brachytherapie im Vergleich zur radikalen Prostatektomie an einem Harnblasen- oder Rektumkarzinom zu erkranken.
Deshalb haben Urologen und Onkologen um Dr. Elio Mazzone vom University of Montreal Health Center in ihrer Studie Informationen der US-Datenbank SEER (Surveillance, Epidemiology, and End Results) ausgewertet, die zwischen 1988 und 2015 dort dokumentiert worden waren. Es handelte sich um die Befunde von mehr als 318.000 Männern, die an einem lokalisierten, histologisch bestätigten Prostatakarzinom als einzigem Primärtumor erkrankt waren und die sich deswegen einer Brachytherapie oder einer radikalen Prostatektomie unterzogen hatten (BJU Int 2019; online 30. Mai).
Medianes Follow-up von 102 Monaten
Die Ärzte stellten die Hypothese auf, dass die Brachytherapie bei diesen Patienten mit einem höheren Risiko für ein sekundäres Malignom – nämlich ein primäres Harnblasen- oder Rektumkarzinom – assoziiert ist als eine radikale Prostatektomie. Darüber hinaus postulierten sie aufgrund der mittlerweile erfolgten Verbesserung der radioaktiven Prostata-Seed-Transplantation einen Trend zugunsten seltenerer Blasen- und Rektumkarzinome nach einer Brachytherapie.
Quelle: Ärzte Zeitung
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